Netz-Funde 02

 
 

Alles gut am Internationalen Mädchentag? Nein. 

Heute, am 11.10., ist Internationaler Mädchentag. Dieser Tag will die Rechte von Mädchen stärken und darauf hinweisen, dass Mädchen weltweit diskriminiert und benachteiligt werden. Ein Tag, an dem wir uns vor allem wieder vor Augen führen, dass es leider noch immer keine Gleichstellung, keine Gleichberechtigung gibt.

Nur ein Beispiel neben vielen anderen Missständen kannst du auf Spiegel Online nachlesen: etwa 130 Millionen Mädchen gehen aktuell nicht zur Schule und schließen nicht einmal die Grundschule ab.

Doch jedes einzelne Schuljahr prägt Lebenschancen entscheidend mit.  Wenn Mädchen länger in die Schule gehen, infizieren sie sich weniger häufig mit HIV oder werden weniger früh schwanger.

 

Mehr Geld für Bildung von Mädchen

In Deutschland werden heute verschiedene Gebäude pink angestrahlt. Schaut sicher schön aus und ist auch ein wichtiges Zeichen – viel wichtiger wäre es allerdings, die Hilfsmittel für Bildung zu erhöhen und nicht nur an einem Tag im Jahr daran zu denken, dass Mädchen und Frauen international noch immer diskriminiert und oft systematisch ihrer Menschen-Rechte beraubt werden.

Die Bewegung für Frauen und Mädchen verbindet sich immer mehr mit der Farbe Pink. Das finde ich wunderbar, da diese Farbe so Schritt für Schritt aus der süß-niedlich-Ecke rausgeholt wird und immer mehr ein Zeichen für Rebellion wird.

 

Auch Emanzipation: Pink für einen Jungen

Trotzdem glaube ich, dass wir wirkliche Gleichstellung erst erreicht haben werden, wenn es selbstverständlich ist, dass auch Jungs diese Farbe tragen und Weiblichkeit durchgehend positiv assoziiert und gelebt wird. Wie jedoch vorhandene Prägungen auch in mir wirken, beschreibe ich in meinem Gastartikel für den feministischen Blog Wepsert: Pink Is Not Just For Girls.

 

Sexismus am Arbeitsplatz

Wie sehr Sexismus in der Arbeitswelt verbreitet ist, darüber hat Zeit Online einen Artikel geschrieben: Sag mal, stören dich die Brüste nicht beim Operieren? Der Artikel ist eine Zusammenstellung von über 31 sexistischen Sprüchen, die Frauen schon an ihrem Arbeitsplatz zu hören bekommen haben.

Das besonders Perfide: diese Sprüche hängen den Betroffenen oft noch lange nach und richten sowohl gesundheitlichen, als auch wirtschaftlichen Schaden an. Zudem werden das Betriebsklima und die persönliche Beziehungsebene erheblich geschädigt.

Demnächst werde ich mich im Blog damit auseinandersetzen, wie du solchen Sprüchen souverän begegnen und sie gleichzeitig in ihrer Dummheit bloßlegen kannst.

 

Stutenbissigkeit als Form der Selbst-Sabotage

Schlimm genug, wenn Frauen mit sexistischen Sprüchen konfrontiert werden – da sollten wir einander umso wertschätzender und inbrünstiger unterstützen. Warum das leider oft nicht passiert und wie sich Frauen mit der sogenannten Stutenbissigkeit im Weg stehen, darüber hat Antje Heimsoeth geschrieben: Wenn Frauen Frauen auflaufen lassen. Doch sie gibt auch Tipps, wie Frauen aus dieser (Selbst-)Sabotage-Falle herauskommen.

Weibliche Stimmen werden tiefer: Emanzipation ist hörbar

Ist Emanzipation hörbar? Das legt eine Studie von Leipziger Forschern nahe, über die auf Deutschlandfunk Nova berichtet wurde: demnach seien weibliche Stimmen im Schnitt nicht mehr eine Oktave, sondern nur noch eine Quinte höher. Die weibliche Stimme spiegelt also die gesellschaftlichen Veränderungen wider, die in den letzten Jahrzehnten passiert sind. Mit einer tieferen Stimme versuchten Frauen demnach Kompetenz zu demonstrieren.

Aber Achtung: Fang nicht an, deine Stimme künstlich runter zu drücken! Das kann auf Dauer zu Stimmschäden führen. Außerdem sind Stimme und Emotion sehr eng verbunden. Du kannst darauf vertrauen: „im entspannten Zustand klingt die Stimme souverän und hat eine natürliche und angenehme Tiefe.“

 

Gute PowerPoint-Präsentationen

Noch immer sind PowerPoint-Präsentationen sehr beliebt – und doch mitunter tödlich langweilig.

Das Manager Magazin hat einen wertvollen Artikel mit guten Tipps für diese Rede-Form veröffentlicht. Wie du dein Publikum in den Griff bekommst und dich gleichzeitig nicht mehr hinter der Präsentation versteckst: Diese Fehler sind tödlich für deine Power-Point-Präsentation.

 

Das Ende von Bewerbungsgesprächen

Ein wunderbares Interview mit der Wirtschaftswissenschaftlerin Iris Bohnet kannst du beim Stern nachlesen: Bewerbungsgespräche wird es in 10 Jahren nicht mehr geben. Es geht um die unbewussten Vorurteile in beruflichen Auswahlprozessen und wie die Kompetenz von Frauen bewertet wird: „Wem weniger zugetraut wird, der steht schon mal mehr unter Stress, ist unsicherer, neigt dazu, sich besonders anzupassen, um nicht unangenehm aufzufallen.“

 

Eine Serien-Sehnsucht: 'Der Report der Magd'

Und dann gibt es noch eine Serie, die ich so gerne sehen würde – und die tatsächlich jetzt auch in Deutschland verfügbar ist: Der Report der Magd nach Margaret Atwoods Roman. Lässt sich auf Entertain TV streamen.

Ich möchte mir nicht noch einen Streaming Dienst ans Bein binden – aber ich warte sehnsüchtig auf eine gute andere Möglichkeit, diese Serie zu sehen. Der Inhalt klingt spannend und traurigerweise topaktuell: schließlich leben wir in Zeiten, wo Trump & Konsorten daran arbeiten, die Rechte von Frauen weiter zu beschneiden…

Es gibt noch viel zu tun, was die Rechte und Anliegen von Mädchen und Frauen in unserer Welt betrifft. Dass es überhaupt sowas wie einen Internationalen Mädchentag oder Quoten braucht, ist traurig - denn es zeigt, dass Gleichstellung noch nicht erreicht ist. Erinnern wir uns an diese traurige Wahrheit nicht nur an einem bestimmten Tag im Jahr...
 

Hast du aktuelle Linktipps, die unbedingt in die nächste Liste gehören? Dann schick sie mir gerne, ich freu mich drauf!