20 Dinge, die du noch nicht über mich wusstest

 
Portrait: Franziska Panter. Diese Grafik wurde nach einem Foto von mir angefertigt. Ich habe das letztes Jahr bei einem ‘Unternehmerinnen-Adventkalender’ gewonnen und endlich einen Blogartikel gefunden, bei dem ich sie gut verwenden kann.

Portrait: Franziska Panter. Diese Grafik wurde nach einem Foto von mir angefertigt. Ich habe das letztes Jahr bei einem ‘Unternehmerinnen-Adventkalender’ gewonnen und endlich einen Blogartikel gefunden, bei dem ich sie gut verwenden kann.

 
 

Wenn’s um persönliches Marketing für Einzelunternehmerinnen geht, ist eine meiner großen Inspirationsquellen Birgit Schultz von Marketing-Zauber. Sie hat nicht nur die am Besten moderierte Facebook-Gruppe rund ums Thema Marketing, sondern auch einen sehr spannenden Blog, auf dem ich regelmäßig und gerne vorbeischaue.

Nun hat Birgit Schultz eine Blogparade initiiert. Aufgabe war, mindestens 10 ‘geheime’ Fakten über mich preiszugeben. Es sind schlussendlich 20 geworden - und es hat viel Freude gemacht, sie zusammenzutragen. Ein etwas anderer Blogartikel zum Start ins Jahr 2019…

 

1. Meine erste Rede war ein Fiasko.

Als ich 17 war, hat meine Deutschlehrerin die gesamte Klasse zu einem Redewettbewerb angemeldet. Wir mussten alle eine Rede vorbereiten und vor der Klasse halten. Meine funktionierte hinten und vorne nicht: falsches Thema, keine Struktur, Lampenfieber ohne Ende. Ich musste das Ganze nochmal machen, mit einem anderen Thema und besserer Vorbereitung. Bis heute bin ich meiner Lehrerin für diese ‚2. Runde‘ sehr dankbar und weiß: Vorbereitung und Übung sind das A & O.

 

2. Mit meiner zweiten Rede habe ich einen Redewettbewerb gewonnen.

Diese 2. Rede hat mich dann durch alle Vorrunden bis in die Endrunde des Wiener Jugend-Redewettbewerbs getragen. Dort habe ich in der Kategorie ‚Klassische Rede‘ mit dem Thema ‚Optimismus gegen Vampirismus‘ gewonnen. Es ging um verschiedene positive Ansätze, um Energie-Vampirismus zu begegnen. Diesen Wettbewerb zu gewinnen fühlte sich großartig an.

 

3. Ich bin schon immer viel ins Theater gegangen.  

In meiner Heimatstadt Wien gibt es so viele Theater und ich habe von frühester Kindheit an alles angeguckt: Kasperltheater, Puppentheater, Kinder- und Jugendtheater, Musical, Sprechtheater… Als Teenager dann oft auf sogenannten ‚Stehplätzen‘, die es bis heute in Wiener Theatern für schmales Geld gibt. Schon mit 15 stand deswegen fest: ich gehe zum Theater, diesem magischen Ort. Habe ich auch gemacht und Regie studiert.

 

4. Ich wollte niemals auf die Bühne und selbst spielen.

Manche Menschen gehen auf der Bühne und im Scheinwerferlicht so richtig auf. Ich fühle mich bis heute im Zuschauerraum wohler, beim Zugucken und genauen Beschreiben. Das ist meine Super-Kraft. Doch natürlich war es auch Teil der Regie-Ausbildung, selbst zu spielen. Wollte ich nie.

Deswegen verstehe ich heute meine Klientinnen auch so gut, die nicht auf die Bühne und sich vor anderen sprechend zeigen wollen. Doch aus eigener Erfahrung weiß ich auch, wie sich diese inneren Barrieren überwinden lassen, sodass man sogar Spaß auf der Bühne haben kann.

 

5. Der raue Umgangs-Ton am Theater hat mein Interesse an wertschätzender Kommunikation so richtig geweckt.

Im Theater sind sehr raue Töne im zwischenmenschlichen Umgang an der Tagesordnung. Allzu oft wird in diesem streng hierarchischen und patriarchalen System mit Angst, Druck und Entwertung in der Kommunikation gearbeitet, um zu einem ‚besonderen künstlerischen Ausdruck‘ zu kommen.

Darunter habe ich Menschen zusammenbrechen sehen. Und ich war überzeugt und habe es in meinen eigenen Regie-Arbeiten immer umgesetzt: Kommunikation muss auch anders gehen, wertschätzend und auf Augenhöhe. Auch und gerade in künstlerischen Prozessen.

 

6. Nochmal zu studieren war eine meiner besten beruflichen Entscheidungen.

Um mir ein zweites Standbein neben der Regie aufzubauen, habe ich den Weiterbildungs-Master ‚Speech Communication & Rhetoric‘ an der Universität Regensburg gemacht. Bis heute gerate ich ins Schwärmen, wenn ich davon rede: tolle Dozent*innen, wunderbare Kommiliton*innen mit unterschiedlichsten beruflichen Hintergründen und so viele spannende Themen. Ich bin tief dankbar für alles, was ich dort lernen und erfahren durfte – und es trägt mich bis heute durch meine Tätigkeit als Rhetorik-Trainerin.

 

7. Ich dachte lange, ich müsste mich zwischen Regie und Rhetorik entscheiden.

Nach dem Rhetorik-Studium in Regensburg war jede Faser von mir begeistert und mein Bauchgefühl sagte mir klar, dass ich so weiterarbeiten will. Wertschätzend und stärkend kommunizieren will. Doch ein Teil von mir hatte Angst und ich habe lange geglaubt, dass ich mich zwischen Regie und Rhetorik entscheiden muss.

Jahrelang habe ich mich innerlich im Kreis gedreht. Bis ich gemerkt habe: mein ganzes Handwerkszeug und meine Erfahrungen aus der Theater-Arbeit lassen sich wunderbar ins Rhetorik-Training integrieren. Umgekehrt profitiere ich beim Regie-Führen sehr von meinem kommunikativen Rüstzeug. Und beide Aspekte gehören zu mir.

 

8. Mein Sohn hat mein Berufsleben endgültig umgekrempelt.

Durch meinen Sohn haben sich meine Prioritäten stark verschoben und ich habe mir immer stärker die Frage gestellt, wie ich wirklich arbeiten will. Auch seinetwegen fokussiere ich mich heute beruflich stark auf meine Arbeit als Rhetorik-Trainerin und begreife das Regie-Führen, wenn es passt, als Geschenk. Seine Anwesenheit in meinem Leben hat also das berufliche im-Kreis-Drehen mit beendet. Zum Glück.

 

9. Auch nach 10 Jahren in Berlin vermisse ich Wien.

Ich bin vor über zehn Jahren des Berufs wegen nach Berlin gegangen. Schnell habe ich gemerkt, dass das nicht ‚meine‘ Stadt ist. Doch der Liebe wegen bin ich geblieben – und bleibe auch perspektivisch hier. Mittlerweile habe ich mich gut hier eingefunden. Trotzdem vergeht kein Tag, an dem ich Wien hier nicht vermisse. So unterschiedlich, diese beiden Städte.

 

10. Ich halte nichts von Videoaufnahmen im Rhetorik-Training.

Weder in meinen Seminaren noch im Einzeltraining wirst du erleben, dass ich eine Videokamera aufbaue und die Leute filme, um anschließend damit ‚Feedback‘ zu geben. Das Mitfilmen ist oft mit großem Stress verbunden und ruft beim Anschauen viele überkritische Wahrnehmungen hervor, die letztendlich kontraproduktiv sind: ‚Meine Güte, so sehe ich aus, wenn ich spreche?‘ oder ‚Meine Stimme klingt fürchterlich.‘

Videofeedback führt nicht zu einer realistischen Einschätzung der eigenen Wirkung. Ich setze deswegen auf genaue Beschreibungen von außen, eine Stärkung der inneren Wahrnehmung und Bewusstheit.

 

11. Ich kann wahnsinnig schnell Feedback mitschreiben.

Genaues Feedback ist wichtig. Deswegen schreibe ich im Rhetorik Einzeltraining und während der Seminare viel mit: nach deinem Vortrag kann ich dir Punkt für Punkt spiegeln, was du gesagt hast und was die Wirkung deines Körpers und deiner Stimme dabei war. Mein Notizsystem habe ich jahrelang schon am Theater perfektioniert. Der Stift fliegt nur so übers Papier, während ich die sprechende Person immer im Blick habe.

 

12. Mein Büroplatz ist mein Glücksgriff 2018.

Wenn ich keine Seminare gebe oder Einzeltrainings habe, sitze ich viel am Schreibtisch: Trainings vorbereiten, Blogbeiträge schreiben, organisatorischen Kram erledigen. Bis Juni 2018 habe ich das alles im Homeoffice gemacht und mir ist zunehmend die Decke auf den Kopf gefallen. Mein Büroplatz ist ein richtiger Glücksgriff für mich und ich genieße die Atmosphäre und den Austausch hier im Studio DOOO sehr.

Update, November 2019:

Mittlerweile bin ich in eigene Büro- und Trainings-Räume in der Weserstraße 13, 10247 Berlin, Friedrichshain, umgezogen. Ich war genau ein Jahr im Studio DOOO, bevor ich weitergezogen bin. Bye bye, Büro-Gemeinschaft!

 

13. Pinterest hat mein Business verändert.

Die visuelle Suchmaschine Pinterest funktioniert für meinen Rhetorik-Blog als hauptsächliche Traffic-Quelle.

Ich bin immer wieder begeistert, wie viele Besucher*innen darüber zu mir finden und später zu Kund*innen werden. Mehrere meiner Blogartikel sind Dauerbrenner auf Pinterest. Der beliebteste ist nach wie vor: So setzt du dich durch, ohne dass deine Stimme laut wird.

 

14. Ich bin wieder aufs Fahrrad gestiegen.

2015 hatte ich einen schlimmen Fahrradunfall auf einer geschotterten Straße, in den ich ganz allein verwickelt war. Danach war mein Unterschenkel zertrümmert. Ich dachte, ich würde nie wieder aufs Fahrrad steigen.

Doch 1,5 Jahre später bin ich wieder losgefahren – mit größerer Leidenschaft und Sicherheit als zuvor. Und stolz, dass ich wieder aufgestiegen bin. Wie heißt es so schön: wenn du vom Pferd (Fahrrad) fällst, steig wieder auf.

 

15. Ich lese leidenschaftlich gerne Romane.

Lesen ist meine zweite Natur und ich habe permanent einen neuen Roman in Arbeit. Das Lesefutter wird intensiv im Freundinnenkreis hin- und hergetauscht. Gern gelesen habe ich 2018: ‚Neujahr‘ von Juli Zeh, ‚Was man von hier aus sehen kann‘ von Mariana Leky und ‚Die Ehefrau‘ von Meg Wolitzer.

Derzeit wühle ich mich durch ‚Schlafen werden wir später‘ von Zsuzsa Bánk und auf meiner Leseliste und im Bücherregal stehen bereit: ‚Der erste fiese Typ‘ von Miranda July und ‚Löwen wecken‘ von Ayelet Gundar-Goshen. Wenn du einen Roman-Tipp hast, immer her damit!

 

16. Mit 15 Jahren wollte ich glauben, dass ich keinen Feminismus mehr brauche.

Ich wollte sehr gern glauben, dass Frauen und Männer ja eh gleichberechtigt sind und schon alles passt. Doch je älter ich geworden bin, desto mehr habe ich in Beruf, Familie und Gesellschaft und durch eigene Erfahrung gesehen, wie weit wir von wirklicher Gleichstellung noch entfernt sind.

Auch deswegen fokussiere ich mich heute auf Rhetorik Training für Frauen*. So lange, bis es wirkliche soziale, politische und ökonomische Gerechtigkeit und Chancen für alle Geschlechter gibt.

 

17. Dieses Jahr habe ich zwei spannende Weiterbildungen geplant.

Für Weiterbildungen gebe ich am leichtesten Geld aus: es ist immer gut investiert. Und 2019 freue ich mich auf eine wingwave-Coaching-Ausbildung, um danach meine Klient*innen mit Sprechängsten noch besser begleiten zu können. Weiters steht eine längere stimmtherapeutische Weiterbildung auf dem Plan, auf die ich mich schon sehr freue.

 

18. Ich entspanne mich beim Aufräumen und Ausmisten.

Ordnung in der Wohnung – ein Traum. Den ich konsequent verfolge, gerade auch mit kleinem Kind. Praktisch, dass ich mich beim Aufräumen entspannen kann. Und es macht mich glücklich, wenn ich wieder Sachen ausgemistet, aus der Wohnung geschafft und weiter verteilt habe.

 

19. Ich bin ein großer Fan von RuPaul’s Drag Race.

RuPaul ist eine berühmte amerikanische Drag Queen, die seit Jahren eine Casting-Show für Drag Queens macht. Die Queens tanzen, singen, schminken sich selbst und präsentieren die grandiosesten Outfits.

Die Show macht hochgradig süchtig und ich habe schon mehrere Staffeln hintereinander weg geschaut. Zuerst die Staffeln 7-10. Und seit Neuestem gibt es auf Netflix auch die Staffeln 1-6: ein großes inneres ‘Hurra’ darauf. Was gibt es Schöneres als einen ruhigen Abend, eine Schüssel Chips und eine Reihe tanzender Queens…

Vor allem aber verbreitet ‘Ru Paul’s Drag Race’ viel Liebe, Akzeptanz und Verständnis. Sie ist ein wichtiges Signal gerade auch im momentanen politischen Klima Amerikas für die LGBT-Community und weit darüber hinaus.

 

20. Was ich unbedingt noch lernen will: Reiten.

Schon als kleines Mädchen wollte ich unbedingt reiten lernen – und bis heute kann ich es leider nicht. Jahr für Jahr schreibe ich es wieder auf meine Wunsch-Liste an mich selbst: vielleicht wird es 2019 endlich was und ich kann irgendwann durch Wald und über Wiesen galoppieren.