Heisenberg
‘Heisenberg’ von Simon Stephens
Stück
‚Heisenberg‘ hat nichts mit dem Physiker zu tun. Nicht einmal fällt sein Name während des Stücks. Und doch sind Heisenbergs Unschärferelation und das Prinzip der Unbestimmtheit so etwas wie der philosophische Überbau des Stückes: zwei Figuren, die sich im ‚normalen Leben‘ vielleicht nie getroffen hätten, prallen am Londoner Bahnhof St. Pancras aufeinander.
Georgie Burns und Alex Priest könnten unterschiedlicher nicht sein. Dazu trennen sie einige Jahrzehnte: er ist 75, sie rund um 40. Was sie vereint, ist ihre Einsamkeit – doch sie haben beide Mittel gefunden, um damit umzugehen. Sie redet schnell und so viel, damit sie den Prozess ihrer Zurückweisung durch andere Leute beschleunigt. Er sagt nur das Nötigste und fühlt sich in seinen geregelten Abläufen am wohlsten.
Georgie und Alex beginnen, miteinander zu kommunizieren. Über alle Widerstände hinweg entwickelt sich eine ganz besondere Beziehung – und ein gemeinsamer Weg, auf das Leben zu schauen.
Ist ‚Heisenberg‘ eine Liebesgeschichte? Ja, absolut. Und noch so viel mehr. Indem wir versuchen, die Figuren zu beobachten und in ihrem Verhalten zu bestimmen, verändern sie sich vor unseren Augen: rasend schnell. Plötzlich ist alles anders – und wir müssen noch einmal genauer hinsehen …
GEORGIE: Mir hat deine Ruhe gefehlt. Alles ist so laut, wenn du nicht da bist.
Presse
Simon Stephens packendes Zwei-Personen-Stück 'Heisenberg' kommt hervorragend beim Publikum an. (...) Eberhard Peiker und Christina Theresa Motsch gelingt unter der behutsamen Regie von Beatrix Schwarzbach eine realistische Schilderung der Annäherung eines so ungleichen Paares, das sich auf rätselhafte Weise zu ergänzen und gegenseitig zu bereichern vermag. Der Beifall der Premierenbesucher war immens.
(Mannheimer Morgen/ Fränkische Nachrichten, 24.04.2018, Felix Röttger)
Wo wahre Aussagen rare Kostbarkeiten sind: Regisseurin Beatrix Schwarzbach inszeniert das Stück ‚Heisenberg‘ als Geschichte einer Mutterschaft. (…) Spannung bekommt „Heisenberg“ durch die lange anhaltende Frage, ob die beiden Charaktere dem Zuschauer je klar und nachvollziehbar werden. Ob am Ende so etwas wie eine Wahrheit herauskommt, falls sie existiert. (…) Am Ende steht nicht gerade eine Moral, aber eine entsprechende Aussage: Es kommt nicht darauf an, was der Mensch ist, sondern was er tut. Beifall in der voll besetzten Kammer.
(Main-Post, 23.04.2018, Joachim Fildhaut)
Ausstattung Catharina Bornemann IIIII Dramaturgie Hannah Saar IIIII Regieassistenz Janine Rathmann IIIII Fotos Gabriele Knoch (bis auf Gruppen-Foto Team)
Mit Christina Theresa Motsch, Eberhard Peiker
Premiere am 20.04.2018: Mainfranken Theater Würzburg